Isotopen beweisen: die Erde ist alt

Kreationisten behaupten oft, dass die Erde jung sei. Es gibt allgemein anerkannte Datierungsmethoden, die auf der Messung von radioaktiven Zerfällen beruhen. Kreationisten sind aber sehr geschickt darin, die Fehlerquellen dieser Methoden so darzustellen, dass es nicht leicht ist, in einer Diskussion dagegen zu bestehen. Es gibt zwar eine Klasse von Datierungs-Methoden, auf die die meisten Einwände der Kreationisten nicht zutreffen, diese Isochron-Methoden, die Sie an anderer Stelle ausführlich beschrieben finden, sind aber nicht leicht zu verstehen.

Im folgenden Artikel, den ich freundlicherweise mit Genehmigung des Autors übertragen durfte, finden Sie eine äußerst leicht verständliche, aber dennoch beweiskräftige Methode, wie man sehr einfach zeigen kann, dass die Erde mit höchtster Wahrscheinlichkeit sehr alt ist.

!!! Hinweis !!!

Bei der Übertragung des englischen Originals habe ich mir selbstverständlich viel Mühe gegeben. Ich bin aber kein ausgebildeter Übersetzer. Es bietet sich deshalb auf jeden Fall an, den englischen Original-Artikel zu lesen:

Link
Original-Artikel 

Bevor Sie den Autor beschimpfen, wäre es vielleicht besser, sich erst mal an mich zu wenden. Vielleicht habe ich nur einen Übersetzungsfehler gemacht.

Selbstverständlich können Sie mir jederzeit Kritik, Anregungen oder was auch immer Sie wünschen, zukommen lassen:
 

E-Mail an Thomas Waschke (Übertragung)

 
E-Mail an Don Lindsay (Autor, bitte in englischer Sprache)

 


Radioaktive Isotope, die in der Erdkruste nicht gefunden werden

Die 84 chemischen Elemente, die man auf der Erde findet, kommen in Form von 339 Isotopen vor. Nur 269 derselben sind stabil, die übrigen 70 sind radioaktiv. Weitere 1650 radioaktive Isotope wurden in Kernreaktoren und Teilchenbeschleunigern künstlich hergestellt.

In der folgenden Tabelle sind alle 29 bekannten radioaktiven Isotope aufgelistet, die eine Halbwertzeit von mehr als einer Million Jahren aufweisen und nicht durch natürliche Kernreaktionen (Zerfallsreihen) kontinuierlich nachgebildet werden. Sie sind nach fallender Halbwertzeit geordnet. Zudem ist angemerkt, ob dieses Isotop auf der Erde vorkommt.

 

Isotope

Halbwertzeit
(in Millionen Jahren)

Auf der Erde
vorkommend?

Vanadium 50

6,000,000,000

ja

Neodym 144

2,400,000,000

ja

Hafnium 174

2,000,000,000

ja

Platin 192

1,000,000,000

ja

Indium 115

600,000,000

ja

Gadolinium 152

110,000,000

ja

Tellur 123

12,000,000

ja

Platin 190

690,000

ja

Lanthan 138

112,000

ja

Samarium 147

106,000

ja

Rubidium 87

48,800

ja

Rhenium 187

43,000

ja

Lutetium 176

35,000

ja

Thorium 232

14,000

ja

Uranium 238

4,470

ja

Potassium 40

1,250

ja

Uran 235

704

ja

Samarium 146

103

nein

Plutonium 244

82

Spezialfall

Curium 247

16

nein

Blei 205

15

nein

Hafnium 182

9

nein

Palladium 107

7

nein

Caesium 135

3

nein

Technetium 97

3

nein

Gadolinium 150

2

nein

Zircon 93

2

nein

Technetium 98

2

nein

Dysprosium 154

1

nein

 

Bemerkenswert ist, dass diese Liste in zwei Hälften zerfällt. Kurzlebige radioaktive Elemente kommen auffälligerweise auf der Erde nicht vor. Wenn wir die Liste bis zu den Isotopen weiter fortgeführt hätten, die Halbwertzeiten von bis zu 1000 Jahren aufweisen, wäre lediglich die Reihe der nein's auf 37 angewachsen.

Die offensichtlichste Erklärung für die angeführten Daten ist, dass alle Elemente schon vorhanden waren, als sich die Erde bildete, dass die kurzlebigeren Isotope in der Zwischenzeit aber zerfallen sind. Diese Erklärung stimmt mit dem Alter überein, auf das sich die Wissenschaftler für das Alter der Erde geeinigt haben.

Selbstverständlich beweist diese Liste keinesfalls, dass die Erde alt ist. Aber sie gibt genau das wieder, was wir erwarten würden, falls die Erde alt ist und sie wäre eine äußerst verwirrende Liste, falls die Erde jung ist.

Anmerkungen:

Quellengaben

The Age Of The Earth, pages 80 and 376-387. However, I have used a more recent measurement of Samarium 146's half life: see WebElements and Brookhaven National Labs.

Detection of Plutonium-244 in Nature, Hoffman et al, Nature 234,132-134 (19 November 1971)


E-Mail an Thomas Waschke an Thomas Waschke
(Übertragung)
Stand: 30. Oktober 2000